Saturday, August 15, 2009

Goodbye India

Ich war heute das letzte mal auf unserer Ecoinsel, tschuess sagen zu den insulanern die vertrauen in unser projekt stecken. ich hab eine kokusnuss als abschiedsgeschenk bekommen, meine letzte gute suedindische kokusnuss fuer lange zeit. wir verlassen die insel mit einem der traditionellen holzkanus, welches von einem der insulaner mit einem langen bambusstab durch die stroemung gelenkt wird. mich begleiten meine guten freunde Deepa, Tuku und Narvin. ich geniesse zum letztenmal den anblick dieser wunderschoenen mangroven umwachsenen insel.
goodbye mangroven- rhizophora mucronata- mit ihren beeindruckenden wurzeln,
goodbye muschelbaenke die im wasser schimmern und entlang der stelzwurzeln wachsen.
goodbye einsame palme die erstmal 10m horizontal uebers wasser waechst bevor sie sich stolz richtung himmel reckt. es ist warm und schwuehl. der regen setzt langsam ein und um uns herrum beginnen millionen von kleinen wasserperlen zu huepfen- jede einzelne tausendmal schoener als in der kaffeewerbung. die sonne scheint trotz des staerker werdenden monsungusses und ein schillernder regenbogen gleitet ueber die wasseroberflaeche. die perlen um uns herrum werden groesser und tanzen immer schneller.
goodbye bruecken ueber den fuenf fluessen, umrandet von kokusnusspalmen und mangroven,
goodbye arabisches meer, welches jetzt so rau ist, dass ich mich nicht mehr in die wellen wage.
goodbye leuchtend gelber strand mit den groben runden kuschligen sandkoernern.
goodbye turtle, die wir gestern freiliessen, nachdem sie sich von ihren verletzungen erholt hatte. sie hat es schwer gegen die starke monsunstroemung. viel glueck auf deiner reise und viel glueck fuer all deine kuenftigen baby-turtles. ihr panzer verschwindet langsam in den rauhen fluten.
goodbye Darcy -the turtleman- mit seiner von der sonne gegerbten haut, den vielen falten, seinem immer etwas zu kurzem lungi und seinen duerren stelzbeinen, die zehe verbogen vom palmenklettern und seinem immer breiten gluecklichen lachen mit den schiefen, von beatelnut verfaerbten zaehnen und den leicht zugedroehntem, chilligen, zufriedenen augen.
goodbye an all die freundlichen alten inderinnen die mich auf irgendeiner sprache zulabern, nicken, offen lachen und mir mit der flachen handauf den ruecken klatschen, sodass ich nur lachen muss und "haudu haudu" zustimme... zu was ist total egal.
goodbye zu all den vom leben und der sonne gezeichneten inder, die ihre bluemchenlungis vor einem oefflen, sodass man denkt "huch" bevor sie ihn wieder in perfekte position falten, knoten, stecken. dabei denk ich, sie koennten immer gleich abheben so lang sind die haare an ihren ohren.
goodbye zu all den riesen fledermaeusen, die ich stundenlang beobachtet habe,
goodbye zu den gekos an meiner zimmerwand die manchmal schnell, manchmal langsam hinter den bildern und vorhaengen hervorkommen und die muecken fressen. wie gerne wuerde ich einen von euch mitnehmen.
goodbye zu meinem mosquitonetz, in welches ich jede nacht wie in ein zelt gekrabbelt bin.
goodbye zu all den entnervten naechten, indem es einen krabbelt und juckt, weil es doch eine winzige muecke ins netz geschafft hat und man sich nicht sicher ist ob man sich schon wieder bedbuggs aus dem bus oder hotel mitgebracht hat.
goodbye zu all den horror-achterbahn-bussfahrten zwischen udupi und kundapur, in denen man jedesmal denkt, diese fahrt wird man diesmal wirklich nicht ueberleben.
goodbye zu all den schlagloechern, die den ruecken so strapazieren waehrend die zugluft einem das genik steif werden laesst und man trotzdem immernoch 3liter wasser alleine aus den poren im gesicht schwitzt.
goodbye zu all den zugfahrten die ich ueber alles liebe- ob nord, sued oder ost, in alle gebiete indiens haben sie mich gebracht. ob erste oder letzte klasse, ob ueberfuellt, sodass die leute drausen am zug haengen oder man alleine im A/C abteil sitzt, ob 3stunden oder 3tage zugfahrt: es ist das groesste und ich koennte wochen damit zubringen an der offenen zugtuer zu sitzen und die saftig gruenen reisfelder und kokusnusspalmen an mir vorbeiziehen lassen. oder wie die heissen trockene wuestenluft einen fast ersticken laesst und einem die hitze ins gesicht schlaegt.
goodbye zu den western gaths und den engen serpentinstrassen, die definitv nicht fuer den buss in dem ich sitze geeignet sind und schon gar nicht fuer die geschwindigkeit, aber ohne schwung kommt man da nicht hoch. in jeder kurve denkt man gleich purzeln wir direkt in den jungel.
goodbye zu all diesen riesigen Baeumen, ob regenwald oder heiliger,gigantischer baum mit luftwurzeln so dick wie andere baumstaemme, manchmal kann man einen kleinen blonden Ivo darin entdecken, der wie mein kleiner bruder and den luftwurzeln affenschaukel macht und tarzan spielt.
goodbye zu meinen besten indischen freunden Deepa, Swastik, Tuku, und Pratap. ich bin immer sehr cool beim verabschieden, aber diesmal ist es ein so schwerer kloss in meinem hals, dass ich ihn nicht so gelassen runterschlucken kann. ich lasse ein stueckchen meines herzens hier und werde es mir irgendwann wieder abholen. in 11monate habe ich begonnen dieses land und vor allem mein indisches zu hause zu lieben. man soll immer gehen wenn es am schoensten ist... das ist es gerade. ich dachte es ist viel leichter von hier weg zu gehen, da hab ich mich verschaetzt. ich liebe indien, ich hasse indien, ich liebe liebe liebe indien!

Thursday, August 13, 2009



Oh jeeee! mein zimmer ist geraeumt, blitz blank und alles passt in meinen prall gefuellten rucksack... tja bald bin ich wieder beo euch. hier die abschiedsfotos mit meiner gastfamilie.

Sunday, August 2, 2009




Hey leute, ich bin zurueck aus dem wuestenstaat rajastan und ich hatte eine wahnisinnig gute zeit dort! das workcamp lief super! unser theater stueck mit den blinden war ein voller erfolg, trotz regen konnten wir unsere malerarbeiten beenden und spass hatten wir auch jede menge! dannach bin ich eine knappe woche durch rajastan, maharatcha palaeste angucken, mit nem kamel durch die wueste... wunderschoen! nun bin ich wieder in meinem kleinen kundapur angekommen und es ist traumhaft gruen! reisfelder, kokusnusspalmem... wenn ich das alles schon nach 3wochwn so vermisse, wie soll das blos werden wenn ich wieder nach dt muss? ich habe auf den tag genau noch 2 wochen und bei dem gedanken werd ich richtig traurig! ich hab so gute freunde die ich hier zuruecklassen werde. aber erstmal freu ich mich auf morgen, da kommt mich einer der freunde aus orissa(ostkueste) besuchen. ich hab ihn seit meinem urlaub im maerz nicht mehr gesehen und wir werden das turtelproject erweitern! jehuuu, ich hab einen geilen job! tja und in einer woche muss ich mein projekt fertig haben, sieht aus als wenn ich noch ma richtig rein haun muss. und das wo man hier keine nachtschichten einlegen kann, kein laptop und punkt 8uhr zu haus sein. na ich werd das schon schaffen! bis bald meine rasselbande!!
wir waren uebrigens in den nachrichten:
http://www.youtube.com/watch?v=GcXh8GVOxU0

Sunday, July 19, 2009

Hallo meine lieben Unterstuetzer!

Dies ist nun der Letzte meiner Briefe an euch, denn schon bald geht es nach Hause.
Ich befinde mich zur Zeit in Rajastan im Norden Indiens und geniesse meinen letzten Monat. Hier ist es wirklich anders als im Sueden und ich bin so froh, dass sich fuer mich die Gelegenheit ergeben hat hier das Projekt zu leiten.
Das Workcamp hat in der letzten Woche begonnen und wird insgesammt 2Wochen dauern. Wir sind in einer kleinen Stadt in den Bergen und arbeiten hauptsaechlich in einem Zenter fuer Blinde.
Wir (Pratap aus Kerala Indien und ich) leiten das Camp fuer die 15 Freiwilligen aus Spanien, Frankreich, Oesterreich, Griechenland und Sued Korea. Jeden Tag helfen wir den Blinden in der Schule und gehen mit ihnen spazieren, stellen unsere Laender vor, lernen Blindenschrift, kochen fuer die Schueler und helfen vor allem die Gebaeude in Schuss zu halten. Nachmittags malern wir die Waende und pflanzen Baeume. Leider behindert der einsetzende Monsun unsere Streicharbeiten ein wenig. Wir haben aber auch eine Menge Spass bei unsere Arbeit und ich lerne mal wieder viel ueber andere Laender, den Umgang und die Schwierigkeiten der Blinden, die nordindische Kultur und das es manchmal gar nicht so einfach ist ein Camp zu organisieren. Ich bin mit meiner Arbeit hier sehr zufrieden und gluecklich. Die Zeit vergeht viel zu schnell und das Camp dauert nur noch eine Woche.
In der naechsten Woche werden wir unter anderem auch in einer staatlichen Schule unterrichten und Veranstalungen machen. Diese Schulen sind zwar fuer alle Schueler kostenlos, aber die Quallitaet des Unterrichts und die Ausstattung an Lehrmaterialien laessen zu wuenschen uebrig. Zum Abschluss des Camps werden wir ein Theaterstueck zusammen mit unseren blinden Freunden auffuehren. Ihr koennt euch sicher vorstellen wie schwer es uns am Anfang ging mit ihnen zu kommunizieren. Wir sprechen kein Hindi, sie sprechen wenig Englisch und mit Haenden und Fuessen kann man Blinden auch nur schwer etwas erklaeren. Mitlerweile haben beide Seiten ihre Sprachkenntnisse aufgebessert und wir haben eine Menge Spass!
Nach diesem Camp habe ich ein paar Tage Zeit Rajastan zu erkunden, bevor es zum Endspurt in Kundapur geht. Mein Kumpel der in Orissa fuer das Turtleprojekt arbeitet kommt unsere Organisation besuchen und wir werden eine neue Strategie der Zusammenarbeit zwischen der Ost- und Westkueste erarbeiten.
Dannach bleibt mir nur noch das Sachen packen und bei dem Gedanken wird mir das Herz schwer. Ich freue mich riesig zurueck zu kommen und all meine Verwanten und Freunde wieder zu sehen, aber ich hinterlasse hier natuerlich auch viele Freunde und ein Stueck meines Herzens.
Ein ganz liebes Dankeschoen an euch alle! Es ist ein tolles Gefuehl so viel Unterstuetzung und Zuspruch zu bekommen.

Auf ein baldiges Wiedersehen mit vielen Fotos und Geschichten aus Indien.
Eure
jule

Monday, June 29, 2009

sooo, ich hab mal kurz zeit was in meinen blog zu schreiben, bevor der strom mal wieder ausfaellt.
1. das wetter: es regnet zwar taeglich ein wenig, aber viel zu wenig fuer diese jahreszeit. trotzdem beginnen meine sachen zu schimmeln, da die luftfeuchte extrem hoch ist.
2. mein project: ich bin erleichtert, dass es ein wenig besser vorran geht als vor meinem bangalore aufenthalt. langsam festigt sich unsere oekotourismus gemeinschaft auf kanada kudru, einer kleinen insel mit 20 haeusern, welche im focus unseres projectes steht. allerdings zwingt uns unter anderem die regenzeit zu pausen- wir kommen nicht immer auf die insel da die stroemungen in der monsunzeit sehr stark sein koennen. auch die bienen fliegen nicht und somit koennen wir noch keinen honig ernten. andererseits geht jetzt die arbeit auf den feldern wieder los und es ist einfach unglaublich schoen den bauern beim reispflanzen zuzusehen. die felder sind sooo saftig gruen.
3.meine wochenenden muss ich jetzt abzaehlen damit ich all meine plaene noch schaffe.
letztes wochenende war ich mit einem italienischen jazzgitarristen der auch volunteert, in einem tibetischen exiel hier in den western gaths. das gebiet wurde den tibetischen moenchen als schupfloch vor china ueberlassen und wird von den tibetern regiert und verwaltet- klein tibet mitten in indien. es war extrem spannend die moenche und ihre tempel zu erleben! eine ganz andere welt!
dies wochenende war ich eine der groessten NGOs indiens besuchen. sie befasst sich mit der nachhaltigen entwicklung der laendlichen regionen und sie haben hauptsaechlich landwirstschaftliche projecte. viel mit biologischem anbau, regenwasserauffang technicken, frauen staerkung... wir haben den campus der versuchsanstalt besucht, wo auch die inder ueber nachhaltige landwirtschaft lernen und haben uns alles zeigen lassen. beeindruckend professionel fuer indische verhaeltnisse! und noch dazu genau mein interessengebiet. auf dem rueckweg hben wir noch einiges an alten tempeln besichtigt und ich war bei einem der zwei obergurus von karnataka.
jetzt bin ich voll ausgeglichen wieder an der arbeit ;)
4. bald: naechstes wochenende habe ich mein FSLabschlussseminar. dannach duesen die ersten freiwilligen ab richtung heimat und ich richtung rajastan *freu*

Friday, June 12, 2009

Hab mein englisch test bestanden... *ufff* mir faellt ein stein vom herzen!

Thursday, June 4, 2009

es ist sooo schoen wieder zu hause- also in kundapur zu sein! es regnet ab und zu und alles ist so gruen geworden in der zwischenzeit und der ganze muell wurde weg gespuehlt, alles so schoen sauber ;) hab die wunderbare natur vermisst im grossstadttrubel von b'lore. allerdings ist die hitze hier nicht auszuhalten! die luft ist so feucht und heiss, da mag man sich echt nich bewegen. in bangalore war es viel erfrischender. nun steck ich wieder in der arbeit, mit neuer motivation. am samstag bekomm ich nen neuen roomy. sie kommt aus finnland und ich freu mich schon mein finnish mal wieder aufzufrischen, ich weiss nur noch ein paar schimpfwoerter ;) am wochenende bin ich auch schon wieder zu einem fest eingeladen, sari-zeit ;)
vielen dank uebrigens fuer die ganze liebe post!