Tuesday, February 3, 2009

Hallo ihr Lieben!
Jetzt schaffe ich es endlich, den zweiten Newsletter zu schreiben. Ich bin nun schon seit 5 Monaten in Indien und die Legesaison der Meeresschildkroeten geht dem Ende zu. Es ist die letzte Woche des Projektes angebrochen und wir sind damit beschaeftigt, alles aufzuarbeiten, was in den letzten Monaten passiert ist. Nun schreiben wir unsere Berichte so detailiert wie moeglich, damit die nachfolgenden Freiwillegen einen einfacheren Einstieg in das Projekt haben, als wir es hatten. Auch euch moechte ich natuerlich berichten, was hier alles so passiert ist.
Das Grundprinzip unseres Projektes habe ich euch ja schon im letzten Newsletter erklaert: Wir erklaeren den Fishern wie wichtig Meeresschildkroeten fuer das Oekosystem sind und geben ihnen Handzettel, auf welchen unsere Telefonnummer ist und die Gefahren fuer Schildkroeten nocheinmal erklaert werden. Die Fischer rufen uns in den fruehen Morgenstunden an, wenn sie ein Gelege gefunden haben.
Wir haben die Nester gesichert oder relokalisiert und die Daten aufgenommen.
Ab und an bekamen wir auch Anrufe von Fischern, die Schildkroeten versehentlich in ihren Netzen fingen. Wir sind dann zum Hafen gefahren und haben die Schildkroeten auf Verletzungen untersucht und sie wieder frei gelassen.
Besonders fuer die Freiwilligen der workcamps war dies immer ein Hoehepunkt, da sie somit die Reptilien zu sehen bekamen. Insgesammt hat unsere Arbeitsgrupe 4 sea turtle workcamp organisiert. Vertreten waren: die Niederlande, Frankreich, Kanada, Sued Korea, Israel, Oesterreich, Schweiz, Spanien, Italien, Wales und natuerlich Deutschland und Indien. Wir haben in jedem workcamp auch ein paar internationale Nachmittage eingeplant, wie Laenderpraesentation und internationales Kochen. Es war sehr spannend etwas ueber die anderen Kulturen zu lernen.
Hauptaugenmerk in den Workcampwochen war aber das Turtleprojekt. Wir haben Informationshuetten aus Bambus am Strand gebaut und darin Poster mit den Gefahren fuer die Schildkroeten ausgestellt. Oft halfen uns die einheimischen Fischer beim Aufbau. Nachdem die „Turtelinformationscentren“ standen haben wir ein kleines Fest veranstaltet und Chai ausgegeben, unser Puppentheater aufgefuehrt (an welchem nicht nur die Kinder Spass hatten) und einen kleinen Wettbewerb im Schildkroeten-Sandskulpturen bauen durchgefuehrt.
Das Puppentheater, welches Mareike und ich entworfen hatten, fuehrten wir in vielen der strandnahen Schulen auf. Es gab immer einen riesen Rummel, als unser Jeep voll mit internationalen Freiwilligen auf den Schulhof fuhr. In zwei der Schulen bemalten wir die Waende mit bunten Unterwassermotiven.
Ein weiteres grosses Arbeitsfeld unserers Projektes war der „Beachwalk“.
Ziel war es, eine Umfrage mit den Fischern durchzufuehren, eine detailierte Karte zu entwickeln und unsere Flyer zu verteilen. Wir wollten unseren gesammten Einzugsbereich - 60km Kueste- abdecken. Um diesen Plan zu realisieren fragten wir das College in Kundapura um Mithilfe und schafften es, 50 Studenten fuer Meeresschildkroeten zu begeistern. Nachdem wir ihnen eine Menge ueber die Reptilien erzaehlt haben, sind wir losgezogen. Jede der Gruppen nahm sich einen Strandabschnitt von 3km vor und fertigte die Karte an, befragte die Fischer und verteilte die Flyer.
Es war wirklich eine grosse Aktion und neben dem interkulturellen Austausch durch das workcamp, haben wir es zusaetzlich geschafft, dass die einheimischen Teenager mit den lokalen Fischern ueber den Rueckgang der Meeresschildkroeten diskutierten.
Besonders in diesem Jahr ist dieser Rueckgang nicht nur unserer Organisation aufgefallen, sondern auch den Fischern.
Es wurden viel weniger Nester gefunden als in den letzten Jahren. Auch von anderen Projekten entlang der Westkueste wurde ein starker Rueckgang an Nestern und gelegten Eiern festgestellt. Auch ohne wissenschaftliche Daten zeigen die Beobachtungen, wie wichtig es ist, die Schildkroeten zu schuetzen und das Projekt auch im naechsten September fortzufuehren.
Fuer mich ist die Schildkroetenzeit jetzt zu Ende und das Halbjahresseminar steht an.
Dannach werde ich ab Maerz in einem neuen Projekt sein: Ecotourism. Mal sehen wie das so wird, ich habe auf jeden Fall schon eine Menge Ideen.
Liebe Gruesse aus dem indischem Winter ;)
eure jule

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